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Friday26 April 2024

Die Weltanschauung des Vorschulkindes

Die Weltanschauung des Vorschulkindes unterscheidet sich essenziell von dem Weltbewusstsein des Erwachsenen. Das Kind hat einen kleinen Erlebnisschatz und kann noch nicht diskursiv denken. Als einzigen Interaktionspunkt hat es sich selbst, seine Wünsche, Gefühle und Erlebnisse; die Dinge aus Entfernung sehen, sie unbefangen begreifen,

kann es noch nicht. Infolge dessen nimmt es an, daß ebendiese mit denselben Eigenheiten und Eignungen versehen sind wie es selbst (Egozentrismus).

Die unbelebte Welt wird menschlich gemacht, sie ist nichts vom Menschen Unabhängiges. Stimulans und Folge mögen in ihrer Verbindung bislang keineswegs gesehen werden (mangelndes Ursachenempfinden). Auf die Frage 'warum?' gibt es für das kleine Kind allein die Vollendung einer Perspektive (Finalismus). Alles hat seine gänzlich bestimmte Perspektive in der Weltauffassung des Kindes. Das Denken des Kindes ist metaphysisch. Naturerscheinungen werden vermöge geheimer Kräfte und höherer Mächte ausgelöst. Von daher entsteht eine Weltanschauung glaubend an die metaphysischen Gestalten der Kinderstube und der Märchengeschichten.

Das Denken ist weiters prälogisch und wahrnehmungsabhängig. Es kann nicht abgeleitet und induziert, und ein Prozess kann nicht als umkehrbar vorgestellt, werden. Das Bewusstsein für Modifikationen fehlt häufig bzw. die Bewertung von Wandlungen ist alleinig an die Wahrnehmung gebunden. Egozentrismus und Anthropomorphismus entfachen eine starke affektive Besetzung der Umgebung. Positive und widrige Gefühle und Erlebnisse kombinieren sich mit Personen, Dingen und Orten, welche lediglich akzidentellen Relation mit den Ereignissen haben (physiognomische Auffassung der Umgebung). Gefühlsmäßige Konditionierungen in diesem Lebensalter können die Grundhaltung des Kindes zu seiner Umwelt bedeutend verändern.

Der Gipfelpunkt der kleinkindhaften Weltanschauung fällt ins 4. Altersjahr und wird dann graduell abgebaut. Der bedeutende Schritt zur Reduktion der magischen Weltauffassung ist die Feststellung der Prämisse der Eigenbewegung alles Lebendigen. Leblosen Dingen werden nunmehrig keine menschlichen Charakteristika mehr zugeschrieben, das Denken wird laufend realistischer. Circa Ende der Vorschulzeit beginnen sich Erlebnis und Denken gemeinsam zu decken und die Generalisierung von Einzelerlebnissen wird realisierbar.

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